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  • Portugal und die Krise
    Portugal und die Krise
    Bericht bei freie-radios.net
    Hm, ich werde ja ganz gerne Portugal-Expertin gehandelt, was aber nur bedingt stimmt  - insbesondere fehlt mir (leider) die Zeit, die aktuellen politischen Diskussionen zu verfolgen. Wenn ich aber längere Zeit nicht mehr da war, kann ich nur bedingt etwas zur aktuellen politischen Lage sagen – aus der Ferne halte ich das für schwierig. Aber zumindest kann ich Hintergrundinfos geben. So in diesem Fall und ich war gespannt, aufgrund der weiteren Recherche zu “Portugal in der Krise”, auch mal wieder aktuelle Informationen zu bekommen.
    Ein guter, informativer Radiobeitrag bei freie-radios.net:
    » “Portugal, die Krise und die sozialen Proteste”
    http://www.freie-radios.net/46740
    “In den vergangenen Wochen hörten wir viel über Griechenland: Über die Sparpakete, die Streitereien zwischen den Regierungsparteien, über die Proteste dort. Doch ein weiteres sogenannten Sorgenkind unterliegt dem Europäischen Sparzwang: Portugal. Wie dort gespart wird und wie die Bevölkerung reagiert, im folgenden Beitrag:”
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    Bericht bei freie-radios.net

    Hm, ich werde ja ganz gerne als Portugal-Expertin gehandelt, was aber nur bedingt stimmt  - insbesondere fehlt mir (leider) die Zeit, die aktuellen politischen Diskussionen zu verfolgen. Wenn ich aber längere Zeit nicht mehr da war, kann ich nur bedingt etwas zur aktuellen politischen Lage sagen – aus der Ferne halte ich das für schwierig. Aber zumindest kann ich Hintergrundinfos geben. So in diesem Fall und ich war gespannt, aufgrund der weiteren Recherche, zu “Portugal in der Krise” auch mal wieder aktuelle Informationen zu bekommen.

    Ein informativer Radiobeitrag bei freie-radios.net:

    » “Portugal, die Krise und die sozialen Proteste”

    “In den vergangenen Wochen hörten wir viel über Griechenland: Über die Sparpakete, die Streitereien zwischen den Regierungsparteien, über die Proteste dort. Doch ein weiteres sogenannten Sorgenkind unterliegt dem europäischen Sparzwang: Portugal. Wie dort gespart wird und wie die Bevölkerung reagiert im folgenden Beitrag:”

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  • Keine Kompromisse?
    Keine Kompromisse?
    Das Für und Wider der EU-Verfassung und die Debatte in der PDS
    Von Klaus Lederer und Udo Wolf – Die Autoren sind Abgeordnete und Mitglieder des Landesvorstandes der PDS in Berlin.
    Der Beschluss des Berliner PDS-Landsparteitages zum Umgang mit dem Vertrag über eine EU-Verfassung schlägt innerparteilich hohe Wellen. Die Diskussion verläuft unter den Chiffren Prinzipienfestigkeit, Glaubwürdigkeit versus Opportunismus und Sesselkleberei. Die Situation der PDS in Mecklenburg-Vorpommern und ihre scheinbar konsequentere Haltung in dem Konflikt mit dem Koalitionspartner spitzen diese Debatte zu. Es drängt sich der Gedanke auf, dass es schon lange nicht mehr um die EU-Verfassung geht, sondern um die Regierungsbeteiligung ? insbesondere in Berlin. So werden die Beweggründe, die Argumente und die realen und vermeintlichen Zwänge, mit denen sich die PDS in Bund und Ländern auseinandersetzen muss, nur noch selten geprüft. Nimmt man die uns dieser Tage erreichenden e-mails zum Maßstab, liegt ein Hauch von Gera über der Kultur der innerparteilichen Auseinandersetzung.
    Wir wollen an dieser Stelle nicht zum wiederholten Male das Für und Wider des EU-Vertrags und des Potsdamer Bundesparteitagsbeschlusses diskutieren. Nach längeren Diskussionen miteinander über den Verfassungsvertrag sind die Autoren dieses Artikels in Abwägung der Für und Wider zu unterschiedlichen politischen Bewertungen gekommen. Trotzdem sind wir uns aber in der politischen Einschätzung der Situation einig: Es ist politisch weder in Berlin noch in Mecklenburg-Vorpommern vernünftig, eine Koalitionskrise zu diesem Thema zu riskieren oder gar zu provozieren. Das heißt nicht, die ? auch von Verfassungsbefürwortern unbestrittene ? Kritik am Verfassungsentwurf einzustellen. Die Frage, die wir stellen, lautet: Ist es für die PDS und die Linke zum gegenwärtigen Zeitpunkt sinnvoll und nützlich, die Regierungsbeteiligungen der PDS anhand dieses Themas in Frage zu stellen? Uns geht es darum, das Nachdenken über politische Taktik in die PDS zurückzuholen. Gegenwärtig stellen wir fest, das bloße Überlegungen zu politischer Taktik, insbesondere im Umgang mit den beiden Regierungsbeteiligungen, lediglich als Legitimationsversuche für feigen Opportunismus denunziert und stigmatisiert werden.
    Jedem halbwegs Fußballinteressierten ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Hansa Rostock den Abstieg aus der 1. Bundesliga nur hätte vermeiden können, wenn die Spieltaktik erfolgreicher gewesen bzw. von den Spielern besser umgesetzt worden wäre. Klar ist, wenn zwingend die Spiele gewonnen werden müssen, dass das Potential der Mannschaft auf Stärken und Schwächen in ihren Mitteln überprüft und dem entsprechend auf- und eingestellt werden muss. In dieser Phase interessiert die Fans vor allem der Erfolg, nicht das abstrakte Ziel des Spiels, der schöne und wahre Fußball, sondern das konkrete Ziel: die Vermeidung des Abstiegs in die untere Spielklasse.
    Die Diskussion in unserer Partei droht sich tendenziell gleichzeitig zu re-ideologisieren und zu entpolitisieren, verweigert sie sich der Debatte um Strategie und Taktik. Die PDS kämpft derzeit, um bei dem eben gewählten Bild zu bleiben, um den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga. Im von uns mit besetzten politischen Raum geht es um die Wiedergewinnung eines gesellschaftlich relevanten Einflusses der Linken ? unter den Bedingungen einer herrschenden Dominanz neoliberaler Ideologie. Das strategische Ziel ist es, gesellschaftliche Mehrheiten gegen diese neoliberale Hegemonie zu mobilisieren. Davon sind wir (nicht nur in Berlin, sondern als Gesamtpartei!) noch ein ganzes Stück entfernt. Wie anders ist es zu erklären, dass die Unzufriedenen und Enttäuschten der rot-grünen Regierungspolitik sich nach rechts zur Union orientieren und nicht nach links? Wie ist es zu erklären, dass zwar nach Auskunft von Demoskopen bundesweit bis zu 20 % der Wählerinnen und Wähler demokratisch-sozialistische Wertvorstellungen teilen, diese sich aber dennoch bei Wahlen anders, jedenfalls weder für PDS noch für die WASG entscheiden? Wie ist es zu erklären, das zunehmend auch im Osten Wählerinnen und Wähler wie schon seit langem im Westen taktisch wählen? Welche Mischung der Motive bringt Menschen dazu PDS zu unterstützen, zu wählen, welche nicht? Auf welchem Platz der Rangliste interessierender Themen steht die EU-Verfassung bei unserem Wählerpotential? Entspricht die Aufregung in unserer Partei zu diesem Thema der in der Gesellschaft? Zu diesen Fragen bedarf es nüchterner Einschätzungen und vorurteilsfreier Debatte.
    Regierungsbeteiligungen der PDS sind kein Selbstzweck. Sie sind ein Mittel zum Zweck. Stehen sie dem erreichbaren Zweck im Wege oder schaden ihm, muss man sie auch beenden. Es geht also weniger um abstrakte Betrachtungen, sondern um konkrete Zweckrationalität und verantwortlichem Umgang mit Erwartungen und Bedürfnissen derer, die uns gewählt haben. Ein erfolgreicher Koalitionsbruch bemisst sich dann nicht an der innerparteilichen Selbstversicherung moralischer Stärkung, nicht am kurzfristigen Zuspruch derer, die sich links von uns verorten, sondern an der Stärkung unserer Überzeugungskraft in der Gesellschaft, bemessen üblicherweise am Zugewinn an Stimmen bei Neuwahlen. Wir bezweifeln, dass das EU-Thema derzeit in der Bundesrepublik einen erfolgreichen Koalitionsbruch oder auch nur eine erfolgreiche Koalitionskrise begründen kann. Denn anders als z. B. in Frankreich hat das Thema die Massen hier wenig beschäftigt. Im Gegenteil, während in Frankreich das Thema verkoppelt wird mit der Auseinandersetzung mit Chirac, ist in der Bundesrepublik die Auseinandersetzung mit der rot-grünen Bundesregierung von der Verfassungsfrage entkoppelt. Das können wir nun beklagen, aber wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass die PDS in der Berliner Landesregierung jetzt breitenwirksam und vermittelbar die ?Veröffentlichung? eines politischen Gegenstands nachholen könnte, der in den vergangenen Monaten mit vielen Anstrengungen nicht auf die politische Agenda gesetzt werden konnte.
    Das bestimmende Thema in der Bundesrepublik sind Massenarbeitslosigkeit und Sozialreformen. Bemerkenswert hierbei ist zweierlei: Bei den Wahlen in NRW wird voraussichtlich die letzte rot-grüne Landesregierung durch eine CDU-geführte Regierung abgelöst werden. Wie ist das zu deuten? Sicherlich nicht als ein Zeichen für eine Schwächung der neoliberalen Hegemonie und die Stärkung linker Positionen im ?gesellschaftlichen Alltagsverstand?. Auch rhetorische Erklärungen zum Gesellschaftszustand, wie sie in der Kapitalisten-Kritik von Müntefering und Co vorgetragen wurde, entwickeln wenig Überzeugungskraft. Sie vermitteln den Eindruck, als sei die schlechte Gesinnung von Wirtschaftsbossen Ausgangspunkt der gegenwärtigen sozialen und ökonomischen Krisenerscheinungen. Sie sind aber auch Ausdruck der Tatsache, dass im gesellschaftlichen Diskurs ein Defizit in der augenblicklichen ?Einrichtung? der Welt wahrgenommen wird. An uns kann es liegen, in eine solche gesellschaftliche Diskussion ? wenn wir sie denn schon nicht aus eigener Kraft lostreten können ? auch unseren Blick auf das herrschende Entwicklungsmodell einzubringen, der von dialektischem Denken geprägt wird. Dies setzt aber voraus, mit einer gewissen Stärke und Souveränität die begrenzten Möglichkeiten gesellschaftlicher Gestaltung und der Zugänge zu gesellschaftlichen Debatten zu nutzen, die uns zur Verfügung stehen. Das heißt auch, diese Möglichkeiten nicht immer wieder an innerhalb der Partei zu obersten Themen erklärten Konfliktfeldern als Spielmasse einzusetzen, ohne sich der politischen Folgen und Konsequenzen zu vergewissern. Das wiederum heißt, sich nicht immer schon am Beginn jeder von uns selbst für zentral gehaltenen Auseinandersetzung bis in alle Einzelheiten taktisch festzulegen, ohne sich der Voraussetzungen für erfolgreiche Konfliktführung zu versichern. Und schließlich heißt es, die Fragen von Wählerinnen und Wählern konkret und positiv zu beantworten: Alternativen sind nicht nur möglich, sondern so sehen sie aus: …
    Der Berliner Landesparteitag der PDS hatte die EU-Verfassung nicht als Hauptpunkt der Auseinandersetzung, sondern das Thema Soziale Stadt. Es ging um die Weiterentwicklung und Präzisierung des Zwecks unserer Regierungsbeteiligung in Berlin, den Schutz vor sozialer Ausgrenzung, um soziale Gerechtigkeit durch Innovation, Beförderung von Demokratisierung, Transparenz, Selbstorganisation und Integration. Er fand in der Woche statt, in der die PDS in Berlin zwei wichtige, vielleicht sogar historische Siege errungen hat. Heidi Knake-Werner hat eine Ausführungsvorschrift gegen den SPD-Finanzsenator durchgesetzt, die viele Hartz IV ? Betroffene vor Zwangsumzügen schützt. Das ist eine Maßnahme praktischer Kritik und praktischen Kampfes gegen Neoliberalismus, der in seinen Auswirkungen in der Partei leider nur wenig gewürdigt wird. Ebenso gefährlich gleichgültig wurde in unserer Partei die Tatsache zur Kenntnis genommen, das Dank der PDS-Bürgermeisterin in Kreuzberg und der Reform der Berliner Polizei von einer bundesweit bekannten Prügeltruppe zu einer derzeit deeskalierenden, bürgerfreundlichen Polizei durch Rot-Rot, der 1.Mai der friedlichste seit 20 Jahren war. Schließlich verschwindet in unserer Selbstwahrnehmung völlig, welch langer Atem erforderlich war, um in einer entscheidenden Frage eine jahrzehntelang undenkbare Konstellation zu erkämpfen, die zudem von einer großen Mehrheit in der Stadt getragen wurde: nämlich: wie viel Straße die Berliner Stadtgesellschaft am Tag der Befreiung den Nazis zugesteht.
    Zumindest aber sollten wir uns der Frage stellen, ob es angesichts dieser Situation sinnvoll ist, die Regierungsbeteiligung an einem Thema zu riskieren, an dem wir real in der Sache nichts durchsetzen können. Nun wird uns innerparteilich vorgehalten, bei der Frage EU-Verfassung müssten wir nur auf die Einhaltung des Koalitionsvertrages pochen, dann wäre die SPD bereits verpflichtet, sich im Bundesrat zu enthalten. Die SPD hätte gar nicht das Recht, daraus eine Koalitionskrise zu machen. Das ist abstrakt richtig und konkret falsch. Da ein Koalitionsvertrag kein justiziables Dokument, sondern eine politische Absichtserklärung zwischen Parteien ist, ist seine Einhaltung und der Umgang damit abhängig von politischen und gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen. So ist das Tagesgeschäft in der Koalition der permanente und oft auch zermürbende Kampf um die Interpretation des Koalitionsvertrages, um seine kontrollierte Verletzung oder Ausweitung im Sinne der PDS oder der SPD. Sei es in der Studiengebührenfrage, der Flüchtlingspolitik, der Haushaltspolitik, der Bürgerbeteiligung etc. pp. Dabei spielt unter Umständen auch keine hervorgehobene Rolle, welche praktische Ergebnisrelevanz eine solche Entscheidung, etwa bei der Abstimmung im Bundesrat, tatsächlich hat. Mitunter geht es um die rein symbolische und medial inszenierte Frage, welcher Partner sich jetzt wohl in einem aktuellen Konflikt vor dem Hintergrund weiterer Auseinandersetzungen durchzusetzen vermag und wer demzufolge unterliegt. Solche Prozesse lösen sich erfahrungsgemäß recht schnell vom eigentlichen Kern der Auseinandersetzung ab, was dann wiederum die Vermittelbarkeit der eigentlich damit verfolgten Position erschwert oder sogar unmöglich macht.
    Die Frage nach vernünftiger politischer Taktik ? bei Marx, Engels, Lenin und Luxemburg ein selbstverständlicher Ausgangspunkt zur Antwort auf die Frage: Wie politisch handeln? ? ist, wie es scheint, aktuell in unserer Partei ein wenig verpönt. Politische Konkurrenten und Gegner hingegen bedienen sich der Taktik, und zwar mit wesentlich weniger Skrupel als wir. Das sollte man antizipieren. Der Landesparteitag in Berlin hat aus unserer Sicht zwar knapp, aber richtig entschieden: Der EU-Verfassung nicht zuzustimmen, aber auch keine Koalitionskrise anhand des Themas zu riskieren. Denn wir sind der Auffassung, dass wir diese Auseinandersetzung mit der SPD bei unseren Wählerinnen und Wählern verloren hätten. In der Woche seit dem Landesparteitag hat die PDS in und mit der rot-roten Koalition drei ?Sechspunkte-Spiele? gewonnen. Die AV-Wohnen, den 1. Mai, den Tag der Befreiung. Aus unserer Sicht keine Kommunal- oder Landesthemen, sondern eher programmatischer Natur. Referenzen politischer Durchsetzungsfähigkeit von PDS. Wir hoffen inständig, dass die Genossinnen und Genossen mit ihrem Kurs in Mecklenburg-Vorpommern nicht in die Lage kommen, erneut von der SPD im Bundesrat überstimmt zu werden. Ein Bruch der rot-roten Koalition wegen des Ratifizierungsverfahrens in Schwerin scheint uns derzeit nicht gerade ein Garant für die Stärkung der PDS im Osten Deutschlands und damit in der Bundesrepublik.
    Das Für und Wider der EU-Verfassung und die Debatte in der PDS

    Von Klaus Lederer und Udo Wolf – Die Autoren sind Abgeordnete und Mitglieder des Landesvorstandes der PDS in Berlin.

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